Montag, 26. Mai 2014

[Test 2] Kinderwagen-Modularsystem Peg Pérego Book Pop-Up für kidsgo



Eine Freundin hatte mir vom kidsgo Produkttest für das neue Kinderwagen-Modularsystem Book Pop-Up von Peg Pérego erzählt. Da ich mich auf der Suche nach einem Liegebuggy bereits mit dieser Marke auseinander gesetzt hatte, hat mich der Test sehr angesprochen. Ich wollte mir unbedingt eine persönliche Meinung über den Kinderwagen verschaffen. Ein kompaktes, modulares System ist genau das Richtige, wenn man viel unterwegs ist und vorallem auch, wenn man noch ein Zweitkind plant. Dann muss alles möglichst mit einer Hand zu bewerkstelligen sein.


Die Marke

Peg Pérego ist laut eigenen Informationen auf deren Firmenwebseite ein traditionsreiches Unternehmen, welches bereits seit über 50 Jahren Erfahrung in der Herstellung von Babyartikeln hat.

Laut Hersteller werden alle Produkte in Italien geplant, produziert und gefertigt. Dort sorgt Peg Pérego dafür, dass die Qualität immer deren hohen Standards entspricht. Peg Pérego verspricht qualitativ hochwertige und schadstofffreie Produkte, die jungen Familien ein Höchstmaß an Qualität, Sicherheit, Komfort und Design bieten sollen.


Die Testprodukte

Das Modular-System besteht aus folgenden Komponenten:
  • Designfahrgestell
  • Sportwagensitz
  •  Babyschale Primo Viaggio SL
  • Kinderwagenwanne Pop-Up
  • Wickeltasche 
Der Hersteller verspricht bei seinem Produkt „Modernes Design, neue Features und durchdachte Eigenschaften kombiniert in einem Produkt, das ist der neue Book Pop-Up als Komplettsystem.
Die zusammenfaltbare Kinderwagenwanne macht das Reisen mit dem Auto noch einfacher, biette aber dennoch maximalen Komfort für den kleinen Nachwuchs. Das neue Gestell "S" bietet ausgefeilte Technik und einen Klappmechanismus, der keine Fragen offen lässt.” (Quelle: www.peg.de)

Der Kinderwagen wurde in zwei großen Paketen geliefert. Darin fanden wir bereits fast alle Elemente des Kinderwagens fix und fertig montiert und bereits zum Test. Nur das Gestell mit den Rädern musste noch von uns selbst montiert werden. Dies gelang aufgrund der grafischen und ergänzenden textlichen Beschreibung sehr gut. Allerdings war es etwas mühevoll, zum jeweiligen Bild den entsprechenden Text in Deutsch zu finden. Man musste hierzu immer hin und her blättern und kam dann auch schon etwas durcheinander.

Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo 
Nachdem alles fix und fertig zusammen gesteckt ist, freue ich mich über das ansprechende Design und die Leichtigkeit der einzelnen Module. Optisch macht der Book Pop-Up echt etwas her. Das Design und die Verarbeitung der einzelnen Komponenten überzeugen auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick stört mich allerdings, dass alle Bezüge aus einem synthetischen Material bestehen.

Ich gehöre zu den Menschen, die Kleidung und andere Textilien vor dem Tragen bzw. Benutzen waschen. Deshalb war ich etwas unglücklich, dass der Bezug der Kinderwagenwanne nur mit einem feuchten Tuch und das Innenfutter sowie die Bezüge von Sportwagenaufsatz und Babyschale nur mit Handwäsche zu reinigen sind. Als Mutter weiß ich, dass Babys alles anfassen, in den Mundnehmen und hin und wieder auch etwas Milch bzw. andere Nahrung ausspeien. Ich würde mir deshalb wünschen, dass die Textilien, die in Kontakt mit der Babyhaut treten könnten, bei mindestens 30°C in der Maschine waschbar sind.

Sehr störend empfand ich den chemischen Geruch vom Regenschutz für den Sportwagenaufsatz und von der Wickelunterlage. Hier bin ich überzeugt, dass diese Dämpfe für Babys nicht gesund sein können. Bei unseren Vergleichsprodukten ist mir das niemals aufgefallen, sodass ich überzeugt bin, dass dies durchaus verbessert werden kann.


Die Kinderwagenwanne

Auf das fertig montierte Gestell haben wir zuerst die Kinderwagenwanne montiert. Diese ist komplett zusammenfaltbar und kann mit nur einer Hand aufgefaltet und auf das Fahrgestell gesteckt werden. Die Funktion ist super einfach und sehr vorteilhaft wenn man alleine unterwegs ist, das Baby auf dem Arm hat und dann noch den Kinderwagen einsatzbereit machen muss.

Leider fiel die Wanne auf den ersten Blick schon sehr klein aus. Dies bestätigte sich auch, als wir unser Baby hineinlegten. Mit kaum 68cm Körperlänge hatte sie sowohl in der Länge, als auch in der Breite wenig Bewegungsraum übrig. Dafür ist das Abnehmen und Zusammenfalten der Wanne wieder super einfach gelöst und äußerst zufriedenstellend.

Die Matratze der Wanne ist durch einen Reißverschluss mit dem Innenfutter verbunden, wodurch sie nicht verrutschen kann. Allerdings ist die Matratze in unseren Augen sehr dünn ausgefallen. Hier wünschen wir uns mehr Liegekomfort für das Baby, da es schließlich oft und auch für längere Zeit im Wagen liegt.

Bei unserer ersten Ausfahrt haben wir bewusst eine herausfordernde Strecke gewählt, die unser bisheriger Kinderwagen gut gemeistert hat.
Schon beim Heruntertragen auf den Gehweg (wir haben hier 5 Stufen zu überwinden) fiel auf, dass der Peg Pérego sehr leicht und einfach zu tragen ist.
Zuerst fuhren wir über einen asphaltierten Untergrund und waren sehr überrascht, wie leicht und wendig der Wagen (sogar einhändig) manövriert werden konnte. Hier schneidet er deutlich besser ab, als unser bisheriger Wagen.

Als wir später in den Park auf etwas unwegsames Gelände stießen, fingen die kleinen Vorderräder an zu hüpfen und unser Baby wurde ganz schön durchgeschüttelt. Als wir dann über einen Hügel fuhren, viel mir auf, dass die Babyschale nach vorn und hinten kippelte. Hier würde ich dem Hersteller empfehlen, dass die Schale an 2 Punkten gehalten werden sollte, damit die Schale sich noch zusätzlich aufschaukeln kann.

Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Auf nicht planen Untergründen ist die Fahrbarkeit des Kinderwagens im Vergleich zu unserem bisherigen Wagen sehr enttäuschend. Der Peg Pérego wirkt hier sehr instabil und das Baby wird leider extrem durchgeschaukelt.


Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo 
Foto: Anticiclo
Von dem integrierten Sonnenschutz  UPF50+ und der Schalenabdeckung waren wir jedoch wiederum sehr begeistert. Auch bei starkem Sonnenschein, ist es möglich, dass das Kind keine direkte Sonne abbekommt. Hier sticht der Peg Pérego wieder deutlich hervor und punktete bei uns.

Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Was wir und auch unser Baby sehr toll fanden, war die Rückenlehne in der Kinderwagenwanne, die sich hochstellen lässt, damit Baby auch etwas sehen kann. Da unsere Tochter nun in einem Alter ist, in dem Sie nicht mehr nur herum liegen, sondern auch etwas sehen will, hat uns dies auch sehr gut gefallen.

Foto: Anticiclo
Foto: Anticiclo
Später fing es an zu nieseln und hier haben wir die Regenhaube für die Wanne vermisst. Aus meiner Sicht sollte dies in dieser Preisklasse auf jeden Fall zu einer Grundausstattung gehören.

Es ist im Test gelegentlich auch vorgekommen, dass beim Zusammenfalten die Sachen, die im Aufbewahrungskorb lagen, herausgefallen sind. Hier könnte man ggf. noch ein bisschen optimieren.


Der Sportwagenaufsatz

Der Sportwagen ist im Vergleich zu unserem bisherigen Modell optisch sehr viel komfortabler gelöst. Der Sportaufsatz, wie auch die Wanne, können in beide Fahrtrichtungen aufgesteckt werden. Die Rückenlehne ist von der Liege- bis in die Sitzposition individuell einstellbar. Das Verdeck lässt sich über einen Reißverschluss vergrößern und ist auch als Sonnenverdeck UPF50+ nutzbar. Außerdem lässt sich ein Teil des Verdecks hochklappen worunter ein Gitternetz zum Vorschein kommt, durch das man bei Sitzposition in Fahrtrichtung sein Kind immer gut im Blick hat und außerdem auch die Luft zirkulieren kann. Durch den 5-Punkt-Gurt, der sich mit einem Knopfdruck öffnen lässt, finden wir unsere Tochter gut gesichert. Der Gurt lässt sich auch, je nach Größe des Passagiers, im Bereich der Rückenlehne in 3 verschiedene Höhen einstellen.

Foto: TesteHexe
Foto: TesteHexe
Durch ein gesichertes System kann man dem Sportaufsatz, sogar mit Kind an Board, bequem vom Fahrgestell lösen und in die entgegengesetzte Fahrtrichtung wechseln.

Den Sicherungsbügel findet unsere Tochter im Übrigen super, da sie ihre Füße dort ablegen kann oder auch zum Muskeltraining dagegen stemmt.

Die Fußstütze lässt sich bequem zwischen Liege- und Sitzposition einstellen. Außerdem gibt es eine weitere, recht stabile Fußstütze für die großen Mitfahrer zwischen den Vorderrädern.

Mit dem Fußsack hatte ich anfänglich meine Schwierigkeiten, da ich nicht richtig verstand, wie er sinnvoll montiert werden kann. Später habe ich herausgefunden, dass ich ihn richtig angebracht hatte, er jedoch nicht einmal die Füße unserer Tochter bedeckt hat. Dies finde ich etwas Fehlgeplant. Bei uns dient er aktuell nur noch als Auffangtasche für die Kuscheldecke, die Spielzeuge und den ein oder anderen Socken, der hin und wieder vom Fuß gestrampelt wird.

Foto: TesteHexe
Foto: TesteHexe
Das bei der Wanne bemerkte aufschaukeln, ist uns beim Sportaufsatz allerdings noch nicht aufgefallen. Hier scheint sich unsere Tochter auf jeden Fall pudelwohl zu fühlen, was uns Eltern sehr glücklich stimmt.


Foto: TesteHexe
Der Wagen lässt sich selbst mit Sportaufsatz in beiden Fahrtrichtungen einfach klein zusammenfalten.


Die Babyschale

Besonders begeistert waren wir vom Liegekomfort der Babyschale. Sie ist um Welten besser als unser Maxi Cosi Pebble. Unsere Tochter fühlte sich bei so viel Extra-Platz sichtlich wohl. Einziges Übel war, dass man ihn im unserem Auto (Mazda 3 Sport) nicht ohne Isofix verwenden kann, da der Gurt, der beim Maxi Cosi gerade noch so passt, hier deutlich zu kurz ausfällt. Das fanden wir ausgesprochen schade, weil wir den Sitz gerne auf unsere Reisen mitgenommen hätten. Wir werden uns jedoch noch einen Isofix zulegen, da unsere Tochte schon bald aus dem Maxi Cosi rausgewachsen ist und noch lange nicht selbständig sitzen kann. Hier kommt uns die Babyschale Primo Viaggio SL sehr gelegen.

Sie wurde im Übrigen auch vom ADAC und von Stiftung Warentest im Kombination mit dem Isofix mit „Sehr gut“ und ohne Basis mit „Gut“ bewertet. Toll, dass die Schale so viel Sicherheit und Komfort auf einmal bietet.


Die Wickeltasche

Zu guter Letzt möchte ich noch kurz auf die Wickeltasche eingehen. Sie passt vom Design her gut zum Wagen, ist einfach aufgebaut, aber nichts Extravagantes. Am Griff des Fahrgestells sind zwei Ösen vorhanden, in denen man die Wickeltasche bequem einhängen kann. Leider funktioniert das Abnehmen der Tasche nur mit 2 Händen, da man sonst die Haken nicht öffnen kann. 
Foto: TesteHexe
Foto: TesteHexe
Foto: TesteHexe
Im Vergleich zu meiner Wickeltasche fehlt ein Fach für feuchte Kleidung, da doch schnell mal etwas übergeht. Hier kann man sich aber mit einer Plastiktüte, die man dann natürlich immer dabei haben sollte, behelfen.  Auch eine Isotasche für das Babyfläschen wäre wünschenswert, ist aber auch kein zwingendes Muss. Persönlich würde ich die Innentaschen kleiner einteilen, damit Sonnencreme, Wundschutzcreme, Feuchttücher, Babylöffel, Lätzchen und Schnuller etc. nicht alle wild durch einander durch die Tasche fallen.


Unser Fazit

Insgesamt können wir den Book Pop Up von Pérego durchaus weiterempfehlen. Es gibt hier und da einige Kritikpunkte, die jedoch durch die besonders positiven Eigenschaften wieder wett gemacht werden.
Insgesamt sind wir vom Design, den verstellbaren Vorderrädern, sowie dem einfachen de- und montieren der einzelnen Aufsätze und der leichten Manövrierbarkeit auf ebenen Untergründen sehr angetan. Der Wagen lässt sich schnell und einfach zusammenfalten und gut im Auto verstauen. Die faltbare Schale setzt dem ganzen noch ein i-Tüpfelchen auf, da man hierdurch sehr viel Stauraum für unsere Reise mit dem PKW gewinnen.
  

Mehr Infos zur Marke:



Infos zum Produkt:



Mehr Infos zum kidsgo Produkttest:



Wir möchten uns noch einmal herzlich bei kidsgo und Peg Pérego bedanken, dass wir als eine der 5 Testfamilien ausgewählt wurden.
Wir haben das Kinderwagen-Modulasystem sehr gerne und selbstverständlich auch ausführlich getestet und werden den Wagen in Zukunft auch mit Freude weiter nutzen.

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